Ein Geburtstag, eine Goldmine  und der größte Baum Westafrikas

Samstag, 21.05.2022 Reisen

Der Mai begann gleich feierlich, denn Judith, eine meiner besten Freundinnen hier wurde 20 Jahre alt. Ihre ghanaische Freundin Abena und wir vier Freiwilligen feierten gemütlich im Grünen in einem sehr schönen Stone Age Park. Einen Tag später trennte sich unsere Gruppe und Judith und ich machten uns auf eine Reise in das Städtchen Kibi, das in der Nähe des "Zauberwaldes von Atiwa-Atwirebu" liegt, der anscheinend berühmt für seine Schmetterlinge sein soll. Na ja, als wir vor Ort nach fragten, war's erstmal nicht so leicht, irgendwie einen Eingang zu dem Wald zu finden und so viel von tollen Schmetterlingen war nicht bekannt... Letztlich kamen wir nur zu einem Restaurant im übernächsten Ort, aßen und versuchten es nochmal auf der Rückfahrt, wo wir dann tatsächlich fündig wurden. 

Wir liefen also am späten Nachmittag los und trafen ein paar Leute, die für eine Goldmine arbeiten. Ein junger Mann, bot uns an, am kommenden Tag den Wald zu zeigen und wir liefen tags darauf mit ihm durchs Grüne zu einem kleinen Wasserfall. Wahrscheinlich waren wir nicht weit genug im Wald drin. Die Schmetterlinge waren dort schön, aber auch eher klein... Es soll aber wesentlich größere geben, wofür man aber sehr lange Wanderungen in Kauf nimmt. Einige Male wurden wir gefragt, ob wir Wissenschaftler seien.  Ich glaub, dass "einfach so aufgrund ein paar Schmetterlingen" schweißtriefend durch den Wald zu laufen, einfach nichts ist, was irgendwer hier freiwillig macht. Warum auch? ;)
Die Goldminenarbeiter sind schon genug beschäftigt. (Hier handelte es sich um eine legale Mine, weswegen wir auch eingeladen wurde, diese zu besichtigen. Leider gab's kein Gold für uns, aber viel rötliche Erde und große Hitze.)

Wir hatten unseren Guide als Dankeschön zum Frühstück in ein Restaurant eingeladen, aber dann gab es dort nichts, wo wir planten hinzugehen... Speisekarten bieten in Ghana gewöhnlich viele Speisen an, aber das heißt noch lange nicht, dass man sie auch die Zutaten für die Speisen da haben... hier leider eine ungünstige und peinliche Situation. Ein bisschen schade war von unserem spontanen Touriguide, um sehr viel Geld gebeten zu werden. Da waren wir aber schon wieder in der Heimat und erklärten, dass wir selbst nicht so viel Geld zur Verfügung haben, wie er möchte. 

Nach der Goldmine und dem Wald fuhren wir noch zum größten dokumentierten Baum Westafrikas. In der lokalen Sprache heißt er Abako und der wissenschaftliche Name ist Tieghemella Heckelii und misst in der Höhe 66,14 m und hat einen Umfang von 10,11 m sowie einen Durchmesser von 3,22 m. Dieser steht im Essen Epam Forest Reserve. (Essen und Epam sind zwei Flüsse, die durch das recht kleine Reservat fließen.). Angekommen meldeten wir uns beim Tourizentrum an und bezahlten brav die Besichtigungsgebühr. (Meist bei Naturattraktionen sind es 2-4 Euro, selten auch mal mehr). Diesmal war ein angestellter Touriguide mit zweifelhafter Moral für uns zuständig. Irgendwie sollte er uns wahrscheinlich nur eine halbe Stunde zum Baum führen und was dazu erklären, aber letztendlich hatte er wahrscheinlich nicht mehr viel zu tun und blieb den ganzen Nachmittag an unserer Seite. Die Gesprächsthemen haben uns ein bisschen aufgeregt. (Wer dazu mehr wissen will, fragt). Cool war, dass er uns half, spontan ein Hotel für eine Nacht zu vermitteln, denn er kannte eine Hotelbesitzerin und wir hatten noch keinen Übernachtungsplatz. Am kommenden Tag machte sich jeder dankbar für die gute Zeit in eine andere Richtung zurück nach Hause.

Geburtstagsausflug mit Lea, Abena, Judith, mir und Svenja

unser Tourguide Frank

Trocknung von Kakaobohnen

die Goldmine (Ausschnitt)

nochmal die Goldmine

der größte Baum Westafrikas

:)

Schmetterling am Wasserfall im Zauberwald